Über Schulratsprotokolle online
Die Schulratsprotokolle sind die wichtigste Quelle zur Geschichte der ETH Zürich, die 1855 als Eidgenössisches Polytechnikum gegründet wurde und erst seit 1911 den aktuellen Namen Eidgenössische Technische Hochschule trägt. Ab 1969 änderte sich die Funktion des Schweizerischen Schulrats. Die Behörde stand nun nicht nur einer technischen Hochschule mit seinen Annexanstalten vor, sondern war Kontrollorgan des Schulratsbereichs, zu dem die ETH Zürich, die EPF Lausanne und die Annexanstalten gehörten.
Suchmöglichkeiten
Mit der Einfachen Suche werden alle maschinengeschriebenen Volltexte (1903–1968) sowie die transkribierten Register der Jahrgänge 1854–1902 abgesucht. Bei Treffern in den transkribierten Registern wird direkt die Seite im Sitzungsprotokoll resp. in den Präsidialbeschlüssen angezeigt auf welche der Registereintrag verweist. Zurzeit werden zudem nach und nach die handschriftlichen Volltexte in den Protokollen und Präsidialbeschlüssen (1854-1902) mithilfe von Machine-Learning-Methoden erkannt und für die Volltextsuche zur Verfügung gestellt.
Die Erweiterte Suche erlaubt neben der Volltextsuche eine Einschränkung auf einen bestimmten Zeitraum (z.B. 1900, 1900-1902, 1900-, -1900) und/oder bestimmte Sitzungs-, Verfügungs-, Traktanden- oder Seitennummern.
Über den Button Filter können Treffer einer Suche nach Protokollbereich (Beschluss, Sitzung, Beilage, Register) und Dekaden eingegrenzt werden.
Druck- und Downloadmöglichkeiten
Einzelne Seiten, ganze Sitzungsprotokolle, Verfügungen und Registerbereiche können im PDF-Format abgespeichert und/oder ausgedruckt werden.
Schutzfrist
Nach den Bestimmungen des Bundesgesetzes über die Archivierung unterliegen die Schulratsprotokolle aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes einer generellen Schutzfrist von 50 Jahren. Ab 1971 wurden Sitzungen mit Gästen in denen keine Geschäfte behandelt wurden, die den Datenschutz betreffen, farblich gekennzeichnet und sind deshalb lediglich mit einer Schutzfrist von 30 Jahren versehen.
1854-1968
Ein Jahrgang umfasst jeweils die
- Protokolle der Sitzungen des Schweizerischen Schulrates
- Beschlüsse des Schulratspräsidenten (Verfügungen oder auch Präsidialprotokolle genannt)
- Sitzungsbeilagen (erst ab 1859)
- gemeinsames Register.
Ursprünglich wurden die Schulratsprotokolle ab Mikrofiches digitalisiert. Zwecks besserer Lesbarkeit wurden die handschriftlichen Schulratsprotokolle (1902 hat der Schulrat eine Schreibmaschine angeschafft) ab Originalvorlage farbig und in guter Bildqualität neu gescannt. Die vorliegenden Schulratsprotokolle reichen bis zur Bildung des ETH-Bereichs im Jahre 1968.
Bis 1969 war der Schweizerischen Schulrat das oberste operative Leitungsgremium der ETH. Ihm stand ein Präsident mit weitgehenden Kompetenzen vor. Mit Ausnahme von Johann Konrad Kern (1854-1857) waren die Präsidenten dieser ersten Periode auffallend lange im Amt: Johann Karl Kappeler (bis 1888), Hermann Bleuler (bis 1905), Robert Gnehm (bis 1926), Arthur Rohn (bis 1948), Hans Pallmann (bis 1965). Das Gründungsgesetz der polytechnischen Schule schrieb analog zur Konstitution des Bundesrates fest, dass jedes Mitglied des ab 1881 aus sieben Personen bestehenden Schulrates aus einem anderen Kanton stammen musste. Die Schulräte wurden vom Bundesrat ernannt und waren ihm direkt unterstellt. Bei der Ernennung hatte der Bundesrat auf eine angemessene Vertretung der Regionen, Religionen, Sprachen und ab 1881 auch auf die „technischen Berufsrichtungen“ zu achten.
Nachweis
Der korrekte Nachweis lautet:
ETH-Bibliothek, Hochschularchiv, SR2: Schulratsprotokolle [Jahrgang], [Sitzung]
Beispiel: ETH-Bibliothek, Hochschularchiv, SR2: Schulratsprotokolle 1912, Sitzung Nr. 1 vom 22.01.1912.
1969-1992
Ein Jahrgang umfasst jeweils die
- Protokolle der Sitzungen des Schweizerischen Schulrates. Dem Protokoll ist in ein Beschlussregister vorangestellt
Die Schulratsprotokolle ab 1969 wurden 2022 ab Originalvorlage in hoher Qualität digitalisiert. Die vorliegenden Schulratsprotokolle reichen vom Zusammenschluss der EPF Lausanne mit der ETH Zürich im Jahr 1969 bis zum Ende der Übergangsregelung 1992. Mit der Ablehnung des neuen ETH-Gesetzes durch das Stimmvolk 1969 begann für die ETH eine turbulente Phase, die von Orientierungs- Wachstums- und Strukturproblemen gekennzeichnet war. 1970 trat eine Übergangsregelung in Kraft, welche bis 1992 Bestand hatte. Nachdem in den 1970er-Jahren institutionelle Reformen und Experimente von einem bundesrätlich verordnete Personaleinstellungsstopp begleitet waren, wurde in den 1980er-Jahren Analogien zwischen Hochschulen und Wirtschaftsunternehmen hergestellt. Die Firmen Hayek Engineering AG und Häusermann + Co. AG führten Analysen in der Verwaltung der ETH durch, was eine Rationalisierung bezweckte und die ETH in eine industrieübliche Matrix-Struktur überführen sollte. Erst das 1993 in Kraft getretene neue ETH-Gesetz führte in Form des ETH-Rats zu einer Neukonstituierung des strategischen Führungsgremiums im neu geschaffenen ETH-Bereich.
Nachweis
Der korrekte Nachweis lautet:
ETH-Bibliothek, Hochschularchiv, ER1.1/1: Protokolle der Sitzungen des Schweizerischen Schulrats [Jahrgang], [Sitzung]
Beispiel: ETH-Bibliothek, Hochschularchiv, ER1.1/1: Protokolle der Sitzungen des Schweizerischen Schulrats 1970, Sitzung Nr. 1 vom 20.01.1970.
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Hochschularchiv der ETH Zürich
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